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Friday, April 30, 2021

Redmagic 6 im Test: Und der Lüfter surrt im Smartphone - Golem.de - Golem.de

Das Redmagic 6 ist ein recht günstiges Smartphone mit Top-Ausstattung, Schultertasten und einem eingebauten Lüfter - der aber nicht gerade leise ist.

Ein Test von
Das Redmagic 6
Das Redmagic 6 (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das Nubia-Tochterunternehmen Redmagic bringt seit einigen Jahren sehr gut ausgestattete und preislich attraktive Android-Smartphones auf den Markt. Auch das neue Redmagic 6 gehört dazu: Für 600 Euro bekommen Käufer ein Gerät mit einem leistungsfähigen Prozessor, einem AMOLED-Display mit sehr hoher Bildrate sowie einer aktiven Kühlung.

Das Redmagic 6 richtet sich primär an Nutzer, die auf ihrem Smartphone spielen wollen. Im Test zeigt sich aber, dass es mit seiner guten Ausstattung auch für Nutzer geeignet ist, die eigentlich nicht spielen. Der Vorteil: Sie werden den zwar praktischen, aber auch lautstärkemäßig sehr nervigen Lüfter wohl nicht verwenden.

Das Redmagic 6 gehört mit einem recht dezenten Design und dem sparsamen Einsatz von RGB-Elementen zu den unauffälligeren Gaming-Smartphones auf dem Markt. Der Hersteller spricht von einem "Cyberpunk-Design", was einige reflektierende Elemente und Kohlenstofffaser-Imitat auf der Rückseite beinhaltet. Das kann man mögen oder nicht - insgesamt finden wir den Look des Redmagic 6 gerade noch unaufdringlich.

Unauffällige RGB-Beleuchtung

Das trifft auch auf die LED-Beleuchtung zu: Mit einem kleinen Redmagic-Logo und zwei kurzen Leuchtstreifen fällt die Lichtershow auf der Rückseite eher unauffällig aus. Wir haben die Beleuchtung so konfiguriert, dass sie bei Nutzung des Smartphones angeht und beim Eintreffen von Benachrichtigungen - dann finden wir das Leuchten sehr praktisch.

  • Das Redmagic 6 hat ein großes AMOLED-Display, das eine Bildrate von bis zu 165 Hz unterstützt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Das Redmagic 6 hat ein großes AMOLED-Display, das eine Bildrate von bis zu 165 Hz unterstützt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Die Verarbeitung ist sehr gut: Das Gehäuse ist aus Glas und Metall und macht einen hochwertigen Eindruck. Neben dem Lautsprecherausgang am unteren Rand gibt es zwei weitere, ähnlich aussehende Öffnungen an den Längsseiten des Smartphones. Hier ist der Lüfter untergebracht, zu dem wir später noch kommen werden.

Das Display ist 6,8 Zoll groß und hat eine Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln - auf 1440p verzichtet der Hersteller, was angesichts einer maximal möglichen Bildrate von 165 Hz wohl keine schlechte Idee ist. Eine sehr hohe Auflösung würde die Laufzeit des Smartphones zusätzlich verkürzen. 165 Hz ist wahrscheinlich bei den meisten aktuellen Smartphone-Spielen nicht notwendig, wir haben die Bildrate daher auf 120 Hz gestellt. Auch dies führt bereits zu sehr flüssig laufenden Bildschirminhalten, wie etwa Menüs oder Webseiten.

Die Bildqualität des Displays gefällt uns sehr gut: Inhalte werden scharf dargestellt, die Blickwinkelstabilität ist sehr gut. Der voreingestellte lebendige Farbmodus weist keine zu starke Sättigung auf. Mit einer Abtastrate von bis zu 500 Hz soll der Bildschirm Eingaben besonders schnell erkennen - inwieweit das beim Spielen wirklich einen Vorteil bringt, sei dahingestellt.

Im Inneren des Redmagic 6 steckt Qualcomms aktuell leistungsfähigstes SoC Snapdragon 888, der Arbeitsspeicher ist 12 GByte groß, der Flash-Speicher 128 GByte. Um bei aufwendigen Spielen ein zu schnelles Überhitzen des Prozessors zu verhindern, wird der Chip nicht nur passiv, sondern auch aktiv mit einem Lüfter gekühlt. Dieser wird anders als etwa bei Asus' ROG Phone nicht von außen aufgesteckt, sondern ist im Gehäuse des Smartphones eingebaut. Mit 9,7 mm ist das Gerät trotzdem immer noch verhältnismäßig schlank.

Der Lüfter kann über die Schnelleinstellungsleiste oder einen separaten, in Rot gehaltenen Schalter am Rand des Smartphones eingeschaltet werden. Verwenden wir den Schalter, öffnet sich automatisch auch das Spielemenü, über das wir unsere installierten Games starten können. Außerdem gibt es ein seitlich ausziehbares Menü, das uns zahlreiche spielespezifische Einstellungen ermöglicht.

So können wir beispielsweise die Bildrate einstellen, Makros definieren, eine Aufnahme starten oder auch die Sensor-Schultertasten konfigurieren. Wie bei anderen Gaming-Smartphones können wir diese mit Steuerelementen auf dem Bildschirm verknüpfen, was etwa bei Shootern hilfreich sein kann. Das Spielemenü ermöglicht es uns auch, die Leistung des Systems zu steigern. Wie bei anderen Gaming-Smartphones fragen wir uns, ob derartige Leistungssteigerungen bei Verwendung des Snapdragon 888 aber überhaupt notwendig sind.

Kein platzsparendes seitliches Laden

Halten wir das Redmagic 6 im Querformat, saugt der eingebaute Lüfter Luft von unten an und bläst sie oben wieder heraus. Das sorgt tatsächlich dafür, dass die Rückseite kühler bleibt - und auch der Chip gekühlt wird. Der Nachteil ist die Lautstärke: Der Lüfter ist bereits im langsameren der beiden verfügbaren Modi deutlich wahrnehmbar.

  • Die LED-Beleuchtung ist unauffällig - hier das rot beleuchtete Redmagic-Logo. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die LED-Beleuchtung ist unauffällig - hier das rot beleuchtete Redmagic-Logo. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Ist die Spiellautstärke auf einem durchschnittlichen Level, verschwindet das Rauschen im allgemeinen Spielsound. Sobald wir den Klang aber etwas leiser einstellen, hören wir den Lüfter wieder. Die Lösung für das Problem ist, Kopfhörer zu tragen - oder den Lüfter auszuschalten, was im Spielemenü jederzeit möglich ist. Dann müssen Nutzer aber auch auf die Kühlung verzichten - was wir etwa bei PUBG für völlig vertretbar halten.

Was das Dauerzocken angeht, hat Nubia beim Redmagic 6 nicht ganz so praktisch gedacht wie Asus beim ROG Phone 5. Wollen wir das Smartphone beim Spielen gleichzeitig aufladen, können wir das nur über die Buchse an der Unterseite machen - eine auf der Längsseite eingebaute zweite Ladebuchse fehlt. Beim Spielen im Querformat müssen wir mit unserer Hand also um den Ladestecker herum manövrieren.

Der Akku hat eine Nennladung von 5.050 mAh und lässt sich mit dem mitgelieferten Ladegerät mit 30 Watt laden. Unterstützt werden allerdings bis zu 66 Watt - wer also ein kompatibles, schnelleres Ladegerät hat, kann dies verwenden. Das Redmagic 6 hält bei uns im normalen Betrieb weit über einen Tag lang durch; spielen wir häufiger, sinkt die Laufzeit natürlich mitunter beträchtlich. Dann müssen wir das Smartphone zwischendrin wieder laden, was dank des Schnellladens aber unproblematisch ist. Wer mit seinem Smartphone viel spielt, sollte auf eine derartige Notwendigkeit vorbereitet sein.

Das Redmagic 6 hat auf der Rückseite eine Kamera, die - wie bei vielen Gaming-Smartphones - eher nicht zu den großen Pluspunkten des Gerätes gehört, aber anständige Bilder macht. Die Hauptkamera hat 64 Megapixel (Samsung Isocell GW3) und macht standardmäßig Bilder mit 16 Megapixeln. Unterstützt wird sie durch eine Superweitwinkelkamera mit 8 Megapixeln, die aus unverständlichen Gründen nur über die Pro-Funktion der Kamera-App anwählbar ist. Die dritte Kamera macht Makroaufnahmen und hat 2 Megapixel.

Die mit der Hauptkamera gemachten Tageslichtaufnahmen sind ausreichend scharf, verglichen mit anderen Top-Smartphones sind die Details aber etwas weicher. Die Bilddynamik ist weniger ausgeglichen als bei einem iPhone oder einem Galaxy-Topmodell, die Schatten sind allerdings noch gut erkennbar. Superweitwinkelaufnahmen sind weniger scharf, aber immer noch gut.

8K-Videoaufnahmen und Übersetzungsfehler

Die Kamera-App bietet einen Porträtmodus sowie Videoaufnahmen in 8K mit 30 fps. 4K-Aufnahmen sind auch mit 60 fps möglich. Die Frontkamera hat 8 Megapixel, diesbezüglich gibt es bei der Konkurrenz mehr. Die Kamera ist ganz klassisch oberhalb des Displays verbaut, das Redmagic 6 hat daher keine Notch und kein Loch im Bildschirm.

  • Die Hauptkamera macht anständige Bilder mit guter Schärfe. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die Hauptkamera macht anständige Bilder mit guter Schärfe. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das Redmagic 6 wird mit Android 11 und der Benutzeroberfläche Redmagic OS 4.0 ausgeliefert. Das Design ist nicht besonders stark auf Gaming ausgerichtet, sondern eher unauffällig. Auffällig sind hingegen die zahlreichen Übersetzungsfehler, die uns immer wieder im System begegnen. In der Kamera-App beispielsweise wird die Bildgröße als "Dichte" bezeichnet, die Übersicht der verschiedenen Modi wird "Kamera-Familie" genannt.

Im Spielemenü werden die Einstellungen für die Sensortasten mit "Taste berühren" bezeichnet, was überhaupt nicht einleuchtend ist. Der Modus, mit dem wir das Spiel in einem kleinen Fenster ausführen können, heißt "Kleinfenster-Aufhängung". Nubia sollte die deutsche Übersetzung dringend noch überarbeiten und über ein Update verteilen. Wir haben bei anderen Geräten schon schlimmere Übersetzungsfehler gesehen, nervig sind derartige falsche Formulierungen aber dennoch.

Das Redmagic 6 kostet im Onlineshop des Herstellers 600 Euro. Das Smartphone ist auch in einer Pro-Version mit 16 GByte RAM und 256 GByte Flash-Speicher für 700 Euro erhältlich, die technische Ausstattung ist ansonsten identisch.

Fazit

Das Redmagic 6 ist technisch gesehen ein Oberklasse-Smartphone mit schnellem Prozessor, viel Arbeitsspeicher, einem sehr guten Display und einem für ein Gaming-Gerät relativ unauffälligen Design. Mit der RGB-Beleuchtung hält sich der Hersteller zurück, die Rückseite ist dennoch auffälliger als bei den meisten herkömmlichen Smartphones.

Der eingebaute Lüfter ist für unseren Geschmack etwas zu laut. Er transportiert merklich warme Luft aus dem Inneren des Gerätes, eine Kühlwirkung wollen wir ihm daher nicht absprechen. Bei längeren Spielesessions ist das angenehm für die Hände.

  • Im Inneren des Redmagic 6 stecken 12 GByte RAM und Qualcomms Snapdragon 888. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Im Inneren des Redmagic 6 stecken 12 GByte RAM und Qualcomms Snapdragon 888. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Inwieweit Nutzer wirklich vom kühleren Chip profitieren, ist aber stark vom verwendeten Spiel abhängig. Wir haben auch anspruchsvolle Spiele ohne aktivierten Lüfter gespielt und haben keine nennenswerten Einbrüche in der Geschwindigkeit bemerkt.

Die Kamera auf der Rückseite macht ordentliche Fotos, ohne sich dabei besonders gegenüber der Konkurrenz hervorzutun. Angesichts des Preises und der restlichen Ausstattung musste Nubia wohl irgendwo sparen. Die Kamera ist dennoch absolut brauchbar.

Display 6,8 Zoll AMOLED, 2.400 x 1.080 Pixel, 165 Hz, Fingerabdrucksensor
Hauptkamera Hauptkamera mit 64 Megapixeln, f/1.79, Superweitwinkelkamera mit 8 Megapixeln, f/2.2, Makrokamera mit 2 Megapixeln, f/2.4
Frontkamera 8 Megapixel, f/2.0
Chipsatz Snapdragon 888
Speicher 12 GByte Arbeitsspeicher, 128 GByte Flash-Speicher
Netzwerk 5G, Wifi 6, Bluetooth 5.1, NFC, GPS/Glonass
Maße 170 x 77,2 x 9,7 mm
Gewicht 220 Gramm
Akku 5.050 mAh, bis 66 Watt schnellladbar, 30-Watt-Ladegerät mitgeliefert
Betriebssystem Android 11 mit eigener Benutzeroberfläche
Besonderheiten eingebauter Lüfter
Technische Daten des Redmagic 6

Gut gefällt uns die Akkulaufzeit des Redmagic 6, das problemlos über einen Tag bei normaler Nutzung durchhält. Spielen wir viel, sinkt die Laufzeit natürlich - mit einem passenden Ladegerät lässt sich das Smartphone aber auch mit 66 Watt laden.

Wie bei einigen anderen Gaming-Smartphones der vergangenen Jahre gilt auch für das Redmagic 6, dass es sich mitnichten nur für Gamer eignet. Die Hardware ist top, die Verarbeitung gut und der Preis erstaunlich niedrig. Einziger Wermutstropfen ist die Software, deren Übersetzung stellenweise noch nicht fertig ist - hier muss Nubia schleunigst nachbessern.

Ansonsten halten wir das Redmagic 6 bei diesem Preis für ein lohnenswertes Smartphone - für Gamer und Nicht-Gamer.

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