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Friday, May 7, 2021

Apple vs. Epic Games: Darum darf die Netflix-App im Store bleiben - PC Games Hardware

Im Jahr 2018 hatte Netflix eine Aktualisierung der App im Apple App Store vorgenommen, die Apple gar nicht schmeckte. So müssen sich seitdem alle Nutzer zuerst über die Netflix-Webseite mit ihrem Konto anmelden und dort die Bankverbindung hinterlegen, ehe sie wieder zurück in die Netflix-App gehen können, sich dort anmelden und Inhalte ansehen können. So umgeht der Video-Streaming-Dienst die Provisionszahlung von 30 Prozent an Apple. Der iPhone-Hersteller versucht seit 2018, Netflix davon zu überzeugen, auch bei iOS wieder In-App-Käufe anzubieten, wie Dokumente aufzeigen, die während des Gerichtsprozesses zwischen Apple und Epic Games veröffentlicht worden sind.

Was hat Apple Netflix angeboten, wenn Netflix In-App-Käufe anbietet?

So hat Apple angeboten, die Netflix-App nicht nur auf allen iPhones & Co. vorzuinstallieren, sondern auch aktiv Werbung im App Store für Netflix-Inhalte zu machen. In mehr als 35 Ländern wollte Apple die Netflix-App prominent im App Store bewerben, sodass man von 330.000 Downloads der App ausging. Zudem sollte es koordinierte Updates für die Netflix-App zwischen iOS und Apple TV geben. Apple bot Netflix exklusive Daten etwa zu Installationszahlen, Impressions, Story Engagement und Co. an. Wenn sich Netflix entschließt, wieder In-App-Käufe in der iOS-App zu offerieren, dann wollte Apple auch aktiv Werbung für Netflix auf der Benutzeroberfläche vom Apple TV machen. Konkret hat Apple Netflix darüber hinaus folgende Zusammenarbeit angeboten:

  • Co-finanziertes Marketing, um die Kundenakquise in großem Umfang voranzutreiben.
    • Bezahlte digitale Anzeigen zur Bewerbung der Netflix-App
    • Ein Prozentsatz der App-Store-Provision könnte zur Reinvestition über Netflix Search Ads und bezahlte digitale Akquisition verwendet werden
    • App Store E-Mail-Kampagnen
    • Spezielle E-Mails, die nur die Netflix-App bewerben - Unterstützung in wichtigen internationalen Wachstumsmärkten
  • Partnerschaften
    • Carrier- & Payment-Partner für kofinanzierte Abo-Angebote
    • Bundle-Angebote (Netflix + Apple-Dienst)
  • Apple Einzelhandel:
    • Today @ Apple: US In-Store-Events zur Unterstützung der IP-Einführung
    • Partnerschaft mit dem Retail-Marketing für die Platzierung von Netflix auf geeigneten Apple TV-, iPad- und iPhone-Demogeräten
    • Schulung der Einzelhandelsmitarbeiter zur Verfügbarkeit von Netflix für Apple TV, iPad und iPhone über die interne Kommunikationsplattform
  • Apple.com: Zusammenarbeit mit dem Produktmarketing, um Netflix an geeigneter Stelle zu bewerben

Allerdings lehnte Netflix die Offerte von Apple ab. Bis heute müssen Nutzer von iPhones & Co. immer einen Umweg gehen, ehe sie die Netflix-App verwenden können. Der weltweit größte Anbieter im Bereich der kostenpflichtigen Video-Streaming-Dienste zahlt weiterhin keine 30 Prozent Provision an Apple für Abonnements. Inzwischen ist Netflix der kostenpflichtige Streaming-Dienst mit über 200 Millionen zahlenden Mitgliedern, sodass Apple wohl schlicht nicht auf die offizielle App im Store verzichten will.

Amazon findet Lösung, um Provisionszahlung an Apple zu senken

Amazon versuchte ebenfalls, die geltenden Regeln des Apple App Stores immer wieder zu umgehen. So hatte der Online-Versandhändler einmal in der Kindle-App E-Books nicht direkt zum Kaufen angeboten. Vielmehr wurde man in den Web-Browser geschickt, musste sich dann mit seinem Amazon-Konto anmelden und konnte dann E-Books kaufen, um diese innerhalb der Kindle-App lesen zu können. Mit dieser Idee hatte es Amazon einmal geschafft, die Provisionszahlungen zu umgehen, ehe man schließlich ein spezielles Abkommen mit Apple schloss, um nur 15 Prozent Umsatzbeteiligung zu erwirken.

So verpflichtet sich Amazon, alle neuen Apps und Services immer auch auf aktuelle Apple-Geräte zu bringen. Zudem darf Amazon Werbung auf den Apple-Geräten für die eigenen Inhalte schalten. Im Gegenzug reduziert Apple die Provisionsgebühr für Amazon auf nur noch 15 Prozent statt der üblichen 30 Prozent.

Warum blockiert Apple Cloud Gaming auf iPhone & Co.?

Die Richterin Yvonne Gonzales Rogers stellt im laufenden Prozess die Frage, warum Apple zwar Netflix und andere Video-Streaming-Dienste erlaubt, sich jedoch bei Cloud Gaming Services stur stellt. Apple erlaubt in den Bestimmungen des App Stores formal Spiele-Streaming, jedoch nur, wenn alle angebotenen Spiele zusätzlich als eigenständige Apps im App Store angeboten werden und sich der Nutzer diese Spiele-Apps einzeln auf sein iOS-Gerät herunterlädt.

Um nicht über 100 Spiele einzeln, in den App Store laden und erneut zertifizieren zu müssen, testet beispielsweise Microsoft nun das Xbox Cloud Gaming über den Web-Browser. Allerdings macht es Apple den Webseiten-Betreibern auch hier möglichst schwer, derartige Angebote zum Laufen zu bringen. So bietet der integrierte Safari-Browser auf iOS-Geräten beispielsweise keinerlei Möglichkeit Push-Benachrichtigungen zu senden. Generell stellt Apple weniger Entwicklerschnittstellen für Webentwickler zur Verfügung, als bei einer nativen iOS-App. So sind Webseiten mit Augmented-Reality-Funktionen auf iPhones nicht darstellbar, zudem wird die Performance von Web-Apps gebremst. Der Google Software Engineer Alex Russell hat in einer Liste mit Einträgen aller Features erstellt, die die iOS-Version vom Apple Safari nicht unterstützt. So ist es beispielsweise unmöglich, eine Maus in der iPhone-Version des Safari-Web-Browsers zu nutzen.

Ebenfalls lesenswert: Apple vs. Epic Games: Angeblich erzielt Apple eine Gewinnmarge von 78 Prozent

Sammlung zu In-App-Käufen auf iOS-Geräten und Blockade von Web-Apps:

  • Seit dem Jahr 2018 kann man innerhalb der iOS-App von Netflix kein Abonnement mehr kaufen. Vielmehr müssen sich Besitzer von iPhones und iPads über die Netflix-Webseite registrieren und können erst dann über die Netflix-App Inhalte ansehen.
  • So umgeht Netflix die fällige Provisionszahlung an Apple.
  • Apple hatte vergeblich versucht, beispielsweise mit Werbung für Netflix auf den eigenen Geräten den Anbieter davon zu überzeugen, doch wieder In-App-Käufe in der iOS-App zu ermöglichen.
  • Auch Web-Apps werden eingebremst und mit weniger Entwicklerschnittstellen ausgestattet als native iOS-Apps, damit zum Beispiel Spiele möglichst gar nicht über den Safari-Browser auf iPhones gespielt werden können.

Reklame: Netflix jetzt bei Amazon bestellen
Quellen: 9to5mac, The Verge, Apple, Alex Russell

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