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Friday, May 21, 2021

Bowers & Wilkins PI7 im Test: Konkurrenz zu Airpods Pro mit komfortabler Kabelnutzung - Golem.de - Golem.de

Falls Bluetooth mal nicht möglich ist, lassen sich die PI7 - anders als die Airpods - auch mit Kabel verwenden. Das war es aber auch schon an Besonderheiten.

Ein Test von
PI7 von Bowers & Wilkins im Test
PI7 von Bowers & Wilkins im Test (Bild: Bowers & Wilkins)

Mit den PI7 von Bowers & Wilkins gibt es jetzt Bluetooth-Hörstöpsel, die sich bei Bedarf auch im Kabelbetrieb nutzen lassen, indem das Ladeetui als Bluetooth-Sender fungiert. Auf diese praktische Idee ist bislang kein anderer der großen Hersteller entsprechender Geräte gekommen.

Damit ist es nicht nötig, einen separaten Bluetooth-Sender dabei zu haben. Die Nutzung im Kabelbetrieb ist denkbar einfach: Es muss lediglich das mitgelieferte Klinkenkabel mit dem Ladeetui verbunden werden - und damit verbinden sich die PI7.

Allerdings scheint es wichtig zu sein, die Stöpsel erst zu entnehmen, wenn das Kabel mit dem Ladeetui verbunden ist. Ansonsten kann es vorkommen, dass nichts zu hören ist. Wahrscheinlich ist das so, weil sich die Stöpsel nach dem Herausnehmen nicht mit dem Etui verbinden. Leider weist der Hersteller darauf nicht hin.

Bitte legt eine Anleitung bei

Damit folgt Bowers & Wilkins dem negativen Trend der Branche, Produkte ohne vernünftige Anleitung auf den Markt zu bringen. Den PI7 liegt nur ein Faltblättchen bei, das nicht beschreibt, wie das Produkt im Kabelbetrieb genutzt werden kann. So fehlt ein Hinweis darauf, dass sich das Ladeetui auch als Bluetooth-Sender mit anderen Kopfhörern nutzen lässt, allerdings nur mit solchen von Bowers & Wilkins.

Die Hörstöpsel bieten Bluetooth 5.0 und unterstützen die Codecs SBC, AAC sowie aptX. Sie lassen sich bei Bedarf auch einzeln nutzen. Beim Schauen von Filmen gab es keinen zeitlichen Versatz zwischen Bild und Ton. Zwei parallele Bluetooth-Verbindungen sind nicht möglich. Wer Wert darauf legt, wird bei Jabra fündig.

Die PI7 sind sogar eher zu den dominanten Geräten zu zählen: Wenn die Stöpsel etwa mit einem Smartphone verbunden sind und wir bei einem anderen gekoppelten Tablet Bluetooth aktivieren, wird die bestehende Bluetooth-Verbindung am Smartphone selbst bei laufender Musik unterbrochen und die Stöpsel verbinden sich ungefragt mit dem Tablet.

  • PI7 mit verbundenem Audiokabel (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
PI7 mit verbundenem Audiokabel (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

Wir sollten also tunlichst darauf achten, dass wir Bluetooth nur an dem Gerät einschalten, das gerade mit den PI7 benutzt werden soll. Dieses Verhalten ist lästig; viele Konkurrenzprodukte verhalten sich nicht so und lassen eine bestehende Bluetooth-Verbindung unangetastet.

PI7 sind nicht mützentauglich

Die PI7 werden mit Aufsätzen in drei Größen ausgeliefert. Hier bieten andere Hersteller mitunter mehr Auswahl, in unserem Fall war aber ein passender Aufsatz dabei, der für einen sicheren und schmerzfreien Sitz im Ohr sorgt. Die PI7 werden leicht ins Ohr gedreht und halten dann gut.

Bowers & Wilkins PI7 True Wireless Noise Cancelling In Ear Kopfhörer mit 24-Bit-Verbindung, Bluetooth, aptX, aktivem Noise Cancelling (ANC) und integrierten Mikrofonen

Wenn wir sie unter einer Mütze tragen, werden die Stöpsel ins Ohr gedrückt, dann schmerzt es. Außerdem schaben die Stöpsel bei Kopfbewegungen am Mützenstoff, was zu entsprechenden Störgeräuschen führt. Wer die Stöpsel im Winter oft unter einer Mütze tragen will, sollte sich besser nach etwas anderem umsehen.

PI7 ganz ohne störenden Schritthall

Erfreulicherweise gehören die PI7 zu den Bluetooth-Hörstöpseln ohne Schritthall-Problem. Apple hat sich mit den Airpods Pro als erster Hersteller aktiv für eine Technik gegen Schritthall entschieden. Zu Schritthall kommt es, wenn Hörstöpselaufsätze zu sehr abdichten, dadurch Druck im Ohr entsteht und wir jeden einzelnen Schritt beim Laufen als dumpfes Auftreten hören. Das ist unangenehm und mindert den Musikgenuss.

Laufen wir mit den PI7 herum, ohne dabei Musik zu hören, ist ein solcher Schritthall ganz leicht wahrnehmbar; sobald wir Musik hören, aber nicht mehr. Im Vergleich zu den Airpods Pro sind die PI7 also nicht so frei von Schritthall, aber es gibt im Alltag keine Einschränkungen.

Die PI7 besitzen Active Noise Cancellation (ANC). Dabei wird ein Gegenschall ausgespielt, um lästige Störgeräusche zu minimieren. Beim Testen der Leistungsfähigkeit der ANC-Funktion hören wir uns die aktive Geräuschunterdrückung an, ohne dass dabei Musik im Stöpsel läuft. Dadurch können wir ermitteln, wie viel maximale Stille in verschiedenen Geräuschkulissen erzeugt werden kann.

Eine Dunstabzugshaube auf maximaler Stufe wird mit den Stöpseln im Ohr kaum leiser, auch Flugzeuggeräusche oder Fahrgeräusche in der S-Bahn sind bei aktiviertem ANC weiterhin laut hörbar. Die ANC-Leistung ist damit deutlich schwächer als bei den Airpods Pro, die schon nicht zu den Besten zählen. Die Apple-Stöpsel schaffen es aber, bei Musikzuspielung Außengeräusche stark genug abzuhalten, so dass der ANC-Effekt deutlich zu merken ist.

Das fehlt bei den PI7: Wenn wir damit Musik hören und ANC dazuschalten, werden Außengeräusche faktisch nicht verringert und wir müssen zum Übertönen bei Bedarf die Musik lauter drehen. Eigentlich soll genau das mit ANC-Technik verhindert werden, das schaffen die PI7 aber nicht.

PI7 haben keine Probleme mit Wind

Ein Pluspunkt der PI7 ist die geringe Windempfindlichkeit. Vor allem bei ANC-Hörstöpseln gibt es oft das Problem, dass sie draußen im Grunde nicht nutzbar sind, weil schon leichter Wind zu starken Pfeifgeräuschen führt, die den Musikgenuss entsprechend trüben. Damit haben die PI7 keine Probleme, es gibt draußen keine störenden Geräusche. Sie verhalten sich in diesem Punkt ähnlich gut wie die Airpods Pro.

Wie viele andere ANC-Produkte haben auch die PI7 einen Transparenzmodus, der mittlerweile angenehm natürlich klingt. Da wir den Modus direkt an den PI7 aber weder aktivieren noch abschalten können, ist er für uns im Alltag nutzlos. Wir müssten dafür immer erst mühsam das Smartphone in die Hand nehmen, warten, bis die App gestartet ist, und die entsprechende Einstellung vornehmen. Dann nehmen wir zum Verstehen von Ansagen in der Bahn lieber einen Stöpsel aus dem Ohr, das dauert nicht so lange.

ANC-Betrieb verändert den Klang

Die PI7 gehören zur Gattung der Bluetooth-Hörstöpsel, bei denen eine deutliche Klangveränderung zu bemerken ist, wenn auf ANC umgeschaltet wird. Bei aktiviertem ANC ist der Bass viel stärker als bei ausgeschaltetem ANC. Dabei liefern die Stöpsel einen guten Höhen- und Mittenbereich, der Bassbereich ist bei aktiviertem ANC jedoch viel zu intensiv und überstrahlt die übrigen Bereiche stark. Bei abgeschaltetem ANC ist er hingegen zu schwach - per App lässt sich daran nichts ändern.

  • PI7 von Bowers & Wilkins (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
PI7 von Bowers & Wilkins (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

An sich schneiden die Stöpsel bei abgeschaltetem ANC klanglich besser ab, allerdings macht sich die Bassarmut negativ bemerkbar - vor allem im Vergleich zur Konkurrenz, bei der die ANC-Umschaltung den Klang nicht verändert.

Bei Telefonaten werden wir mit den PI7 von der anderen Seite gut verstanden und wir hören Anrufer auf beiden Stöpseln. Wenn wir uns draußen aufhalten, verschlechtert sich die Sprachverständlichkeit für die Gegenseite, aber wir sind immer noch gut zu verstehen. Am Stöpsel können wir die Mikrofone in einem Telefonat leider nicht umschalten - wie bei den meisten Produkten. Jabra ist hier eine löbliche Ausnahme.

Bowers & Wilkins PI7 True Wireless Noise Cancelling In Ear Kopfhörer mit 24-Bit-Verbindung, Bluetooth, aptX, aktivem Noise Cancelling (ANC) und integrierten Mikrofonen

PI7 mit Sensorsteuerung

Wie viele andere Hersteller setzt Bowers & Wilkins bei den PI7 auf eine Sensorsteuerung. Dabei gibt es auf jeder Seite vier Gesten: einfaches Antippen, Doppeltippen, dreifaches Tippen und langes Drücken. Aufgrund der Bauform der Stöpsel passiert es im Unterschied zu den Pixel Buds 2 von Google nicht so leicht, dass der Befehl für einfaches Antippen versehentlich aktiviert wird, weil der Sensorbereich beim Anfassen der Stöpsel gemieden werden kann.

Wie bei anderen Stöpseln ist es recht knifflig, die Befehle mit zweifachem und dreifachem Antippen zielsicher zu aktivieren. Besonders beim Laufen kann es schwierig sein, alles genau in dem Tempo zu machen, wie es der Hersteller erwartet. Es kann also immer wieder passieren, dass nicht die Befehle ausgeführt werden, die gemeint sind.

Die Stöpsel erlauben keine Umbelegung der Befehle und es gibt auch keine Möglichkeit, die Lautstärke per Hand am Stöpsel zu regulieren. Das ist insofern schade, weil die Bauform der Stöpsel prädestiniert dafür wäre, das Designmerkmal der Stöpsel als Drehrad zur Lautstärkeregelung zu realisieren. Diese Chance hat der Hersteller nicht genutzt. Wir empfinden es als starke Komforteinbuße, wenn sich die Lautstärke der Stöpsel nicht direkt am Gerät ändern lässt.

Die PI7 haben erfreulicherweise eine Ohrerkennung, die einwandfrei funktioniert. Sobald einer oder beide Stöpsel aus dem Ohr genommen werden, unterbricht die Musikwiedergabe. Sie wird fortgesetzt, sobald wieder beide Stöpsel im Ohr stecken. Die Ohrerkennung kann bei Bedarf deaktiviert werden.

Bowers & Wilkins bietet für die PI7 eine App für Android und iOS an, die gut strukturiert ist und ohne Nutzerkonto verwendet werden kann. Sie benötigt aber immer aktivierte Standortdaten. Sobald diese deaktiviert werden, kann die App nicht mehr genutzt werden. Uns hat gestört, dass die App beim Start keine Verbindung zum Stöpsel aufbaut. Das müssen wir immer erst manuell machen und ist unnötig kompliziert.

Der ganze Prozess dauert bis zu 15 Sekunden. Das ist sehr lange, bis wir Einstellungen an den Stöpseln vornehmen können. In der App lassen sich ANC sowie der Transparenzmodus umschalten und die Ohrerkennung kann bei Bedarf deaktiviert werden. Zudem können darüber Naturgeräusche mittels Sleep-Timer abgespielt werden und die App dient zur Installation einer neuen Firmware. Einen Equalizer oder eine Ortungsfunktion kennt die App nicht.

Klassisches USB-Kabel wird nicht mitgeliefert

Zum Lieferumfang der PI7 gehören neben den Aufsätzen und dem Ladeetui zwei Kabel. Es gibt ein Audiokabel mit 3,5-mm-Klinkenkabel, um die Bluetooth-Funktion des Ladeetuis zu nutzen. Zudem liegt ein Kabel mit zwei USB-C-Steckern bei, während die Konkurrenz sonst Ladekabel beilegt, die auf der einen Seite einen USB-A-Stecker besitzen.

Wer also kein Netzteil mit USB-C-Buchse hat und das Ladeetui mittels Kabel aufladen will, muss entweder auf ein anderes Ladekabel ausweichen oder sich ein passendes Netzteil anschaffen. Bei Bluetooth-Kopfhörern ist es schon lange üblich, dass keine Netzteile mitgeliefert werden.

Das Ladeetui der PI7 ist deutlich größer als bei vielen Konkurrenzgeräten, passt aber trotzdem noch ganz gut in eine Hosentasche. Die Stöpsel werden magnetisch gehalten und lassen sich bequem entnehmen und wieder ablegen.

  • Das komplette Zubehör der PI7 (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
Das komplette Zubehör der PI7 (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

Bowers & Wilkins nennt für die PI7 eine Akkulaufzeit von vier Stunden und so lange können wir die Stöpsel auch tatsächlich verwenden. Dieser Wert ist deutlich schlechter als bei vielen Konkurrenzgeräten - wer also eine längere Akkulaufzeit wünscht, muss sich woanders umsehen. Bei der Schnellladung schneiden die PI7 auch eher schlecht ab. Nach fünf Minuten Ladezeit können wir damit nur eine halbe Stunde Musik abspielen.

Wenn wir das Ladeetui als Bluetooth-Sender verwenden, müssen wir die Stöpsel meist schon nach 3,5 Stunden aufladen, bei drei Läufen kamen wir nur einmal auf die vier Stunden.

Bowers & Wilkins PI7 True Wireless Noise Cancelling In Ear Kopfhörer mit 24-Bit-Verbindung, Bluetooth, aptX, aktivem Noise Cancelling (ANC) und integrierten Mikrofonen

Ladeetui unseres Testmusters war defekt

Auch unser Ladeetui hat sich sehr schnell entladen, wenn die Stöpsel darin abgelegt waren. Es ist uns mehrmals passiert, dass es leer war, wenn es zwei bis drei Tage mit den Stöpseln herumlag. Bei der Konkurrenz verliert das Etui in dieser Zeit meist maximal einstellige Prozentpunkte. Eigentlich sollten solche Stöpsel wochenlang ungenutzt herumliegen können und dann einsatzbereit sein. Offenbar war unser Ladeetui allerdings defekt, wie uns Bowers & Wilkins mitteilte.

Der Hersteller verspricht, dass Käufer mit einem solchen Defekt ein Austauschgerät erhalten. Mit dem defekten Ladeetui waren wir weit entfernt von den 24 Stunden Akkulaufzeit, die der Hersteller angibt. Wir erreichen damit nur 12 Stunden. Wenn wir das Ladeetui als Bluetooth-Sender nutzen, verringert sich dieser Wert auf 11 Stunden.

Bowers & Wilkins verkauft die PI7 für 400 Euro. Wir haben das Modell in Weiß getestet, das Produkt gibt es auch in Anthrazit. Derzeit sind die Bluetooth-Hörstöpsel nur beim Hersteller und einzelnen Händlern zu kaufen. Zum Vergleich: Die Airpods Pro von Apple sind bei einem Listenpreis von 280 Euro 120 Euro günstiger. Im Onlinehandel gibt es die Airpods Pro auch schon für um die 200 Euro.

Fazit

Die Kabelnutzung der PI7 könnte nicht einfacher und bequemer sein - die Umsetzung gefällt uns sehr gut. Wir mochten auch, dass die PI7 zu den seltenen Modellen ohne Schritthall gehören und nicht windempfindlich sind. Leider schneiden die Bluetooth-Hörstöpsel in anderen Bereichen weniger gut ab. Die ANC-Leistung ist zu schwach und die Zuschaltung von ANC verändert das Klangbild deutlich. Das bekommen viele Konkurrenzprodukte besser hin.

Die Stöpsel liefern je nach ANC-Einstellung einen überbetonten oder zu schwachen Bass - hier wäre der Mittelweg der richtige. Dadurch leidet das ansonsten gute Klangbild deutlich. Die Steuerung ist wie bei vielen Konkurrenzprodukten zu eingeschränkt, uns fehlt eine Lautstärkeregelung direkt am Stöpsel. Sehr enttäuscht sind wir von den Akkulaufzeiten, die weit unter den Herstellerangaben liegen.

  • PI7 von Bowers & Wilkins (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
PI7 von Bowers & Wilkins (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
Bowers & Wilkins PI7 True Wireless Noise Cancelling In Ear Kopfhörer mit 24-Bit-Verbindung, Bluetooth, aptX, aktivem Noise Cancelling (ANC) und integrierten Mikrofonen

Für einen Preis von 400 Euro erwarten wir von den PI7 deutlich mehr - vor allem bei der ANC-Leistung, beim Klang und bei der Akkuleistung. Falls die Nutzungsoption per Kabel wichtig ist, bleibt einem aber keine andere Wahl, weil diese Nische bisher von der Konkurrenz nicht bedient wird.

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