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Wednesday, November 17, 2021

Jurassic World Evolution 2 im Test: Selbst Ian Malcolm wäre stolz auf uns - Golem.de - Golem.de

Wer mit Frosch-DNA panscht, bekommt Baby-Velociraptoren. Und wer bei Jurassic World Evolution 2 nicht aufpasst, ist schnell bankrott.

Ein Test von
Ian Malcolm liebt Velociraptoren ;-)
Ian Malcolm liebt Velociraptoren ;-) (Bild: Frontier/Screenshot: Golem.de)

Es muss nicht immer ein ausgebrochener T-Rex sein, der zum finanziellen Desaster wird: Bei unserem ersten Versuch, den Jurassic Park und damit John Hammonds Traum doch noch wahr werden zu lassen, haben uns schlicht die Personalkosten in den Ruin getrieben. Beim zweiten Anlauf klappte es - was haben wir uns gefreut, als der König der Echsen brüllend im Regen stand!

Jurassic World Evolution 2 ist der Nachfolger des drei Jahre alten Jurassic World Evolution (Test) und in vielerlei Hinsicht das bessere Spiel, insbesondere mit Blick auf die Komplexität. Verglichen etwa mit einem Planet Zoo (Test), das ebenfalls von Frontier entwickelt wurde, fällt die Simulationstiefe zwar immer noch seicht aus, ist aber dennoch ein Fortschritt gegen den Vorgänger.

Zumindest in der kurzen Kampagne merken wir davon noch wenig, denn deren fünf Missionen wirken eher wie ein halbgares Tutorial auf wenige Stunden gestreckt. Die Story spielt nach dem fünften Film und soll wohl die Lücke zum sechsten schließen - viel mehr als die bekannte Tatsache, dass Dinosaurier frei in den USA herumlaufen, erfahren wir allerdings nicht. Immerhin ist alles standesgemäß vertont, denn Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) werden im englischen Original von den Schauspielern gesprochen.

Dinosaurier können anspruchsvoll sein

Auch bei der Komplexität kann die Kampagne mit den anderen drei Modi keinesfalls mithalten: Einige Neuerungen werden zwar vorgestellt, aber längst nicht alle - was den Schwierigkeitsgrad flach hält. So zeigen unsere Saurier nun ein Territorialverhalten: Einige Spezies wollen unter sich bleiben, andere wünschen sich Gesellschaft von artfremden Uhrzeitechsen. Neu ist zudem, dass alle Saurier bestimmte Biotope brauchen, um dort zu fressen - die bisherigen Pflanzenfutterstationen für Herbivoren sind damit Geschichte.

Ebenfalls neu sind die Wissenschaftler, denn ohne lässt sich ein Park nicht betreiben. Je nach Fähigkeiten variieren die Personalkosten - je mehr, desto teurer. Die Angestellten brauchen wir, um per Micro-Management etwa Fossilien auszugraben, um Eier zu synthetisieren, um kranke oder verletzte Tiere zu heilen und generell um die Forschung voranzutreiben. So können wir Dinosaurier widerstandsfähiger oder weniger aggressiv machen und neue Gebäude freischalten, beispielsweise die gigantischen Volieren (inklusive Mini-Drohne) oder eine künstliche Lagune. Obacht: Wer dem Personal keine Ruhe gönnt, riskiert Sabotagen!

Endlich Flugsaurier und Meeres-Reptilien!

Waren Flugsaurier im ersten Jurassic World Evolution abseits eines DLCs noch Mangelware, gibt es sie im Nachfolger in vielfältiger Form mitsamt eigenen Bedürfnissen - vom bekannten Pterandon bis hin zum wendigen Dimorphodon. Hinzu kommen Meeres-Reptilien wie der Liopleurodon, der heutige Haie wortwörtlich zum Frühstück frisst - wenn wir die Tageszeit richtig timen. Leider sind die meisten der über 80 Spezies im Sandbox-Modus nicht von Beginn an verfügbar, sondern müssen freigeschaltet werden.

Der Challenge-Modus ist vom Vorgänger bekannt, er wurde mit Patch v1.4 eingeführt. In fünf Nordamerika-Szenarien gilt es unter Zeitdruck bestimmte Herausforderungen zu lösen und ein bestimmtes Sterne-Ranking zu erreichen, was durchaus Spaß macht und locker für zehn Stunden beschäftigt. Uns aber hat das eigentliche Jurassic-Park-Flair gefehlt, weshalb uns der neue Chaos-Modus mit seinen langen Missionen am besten gefallen hat. Und das obgleich er anfangs ganz schön frustrierend war und erst nach einiger Zeit sein Potenzial entfaltet.

Konkret geht es darum, es besser zu machen als die Protagonisten in den fünf Filmen - ein unübersehbarer sechster Platz ist zudem noch frei. Während im Challenge-Modus primär die Uhr drängt, sorgen wir uns im Chaos-Modus vor allem um das liebe Geld. Oft hilft es, die neue Pausenfunktion zu aktivieren, wohingegen die bis zu dreifache Zeitbeschleunigung dafür sorgt, dass Ian Malcolms Theorie schnell Realität wird.

Denn nicht nur das Personal kostet Geld, auch der initial per Dieselgeneratoren erzeugte Strom. Wer zu spät nachfüllt oder nicht auf Kraftwerke umschwenkt, muss entweder teuer bezahlen oder allerhand ausgebrochene Dinos einfangen - was ebenfalls nicht billig ist angesichts der panischen davonrennenden Besucher. Immerhin steht in den teils unübersichtlichen und gerne verschachtelten Menüs die Zeit still, sodass der T-Rex am Zaun wartet statt loszustapfen.

Wenn er dann doch marschiert, sieht das so toll aus, dass wir für einen Moment vergessen, einen Helikopter loszuschicken: Frontier hat die Cobra-Engine auf D3D12 umgestellt und insgesamt verbessert, sodass unsere Parks herrlich anzuschauen sind. Irgendwann ist es aber an der Zeit, den guten Ian Malcolm (Jeff Goldblum) vom Gegenteil zu überzeugen: Die Chaos-Theorie ist Quatsch, wenn wir am Drücker sitzen!

Jurassic World Evolution 2 ist seit dem 9. November 2021 für Windows-PC, für Xbox Series X/S, für Xbox One (X) und für Playstation 4/5 für rund 60 Euro erhältlich. Micro-Transaktionen im klassischen Sinn gibt es nicht, allerdings existiert eine Deluxe-Edition mit fünf zusätzlichen Dinos und wir erwarten diverse DLCs.

Fazit

War der erste Teil noch ziemlich seicht, hat Entwickler Frontier bei Jurassic World Evolution 2 kräftig an der Komplexität und damit auch am Schwierigkeitsgrad gedreht. Unsere Dinosaurier haben deutlich mehr Bedürfnisse und die neuen Wissenschaftler sind mit Fingerspitzengefühl einzusetzen, damit die Kosten nicht überhand nehmen. Ein bisschen Trial-and-Error gehört bei Jurassic World aber einfach dazu, das musste schon Henry Wu mit seiner Frosch-DNA erfahren.

Dabei finden wir schade, dass die Story der Kampagne lustlos vor sich hin plätschert und als überlanges Tutorial funktioniert, das leider einige Neuerungen außen vor lässt. Die lernen wir erst im Challenge- oder im Chaos-Modus kennen, die es dafür beide in sich haben. Wer ohne Kosten- und Zeitdruck über Dutzende von Stunden einen Park aufbauen möchte, dem bleibt überdies die vorherige Freischaltarbeit nicht erspart. Wenn wir den T-Rex am Ende aber doch eingefangen haben, wäre selbst Ian Malcolm stolz auf uns, und wir können in Ruhe unsere eigene Jurassic World entwerfen.

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