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Thursday, December 2, 2021

Geforce Now (RTX 3080) im Test: 1440p120 mit Raytracing aus der Cloud - Golem.de - Golem.de

Höhere Auflösung, mehr Bilder pro Sekunde, kürzere Latenzen: Geforce Now mit virtueller Geforce RTX 3080 ist Cloud-Gaming par excellence.

Ein Test von
Geforce Now mit virtueller RTX 3080 im Test
Geforce Now mit virtueller RTX 3080 im Test (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Vor ein paar Jahren noch gehobener Stand bei Desktop-PCs, heute schon als Cloud-Gaming verfügbar: Geforce Now ist künftig mit 1440p-Auflösung und 120 Frames pro Sekunde statt mit 1080p60 verfügbar, Nvidia verspricht für die neue RTX 3080 genannte Ausbaustufe daher neben einer höheren Bildqualität auch verringerte Latenzen.

Wir haben diese Aspekte bei Geforce Now mit einer solchen virtuellen RTX 3080 auf einem Thinkpad X1 Carbon Gen9 als Client-System samt Windows-App getestet und können im Vergleich zum bisherigen Geforce Now mit einer Geforce RTX 2080 klar sagen: Nie war Cloud-Gaming besser, wenngleich die grundlegenden Einschränkungen einer solchen Konstellation bestehen bleiben.

Geforce Now mit RTX-3080-Mitgliedschaft soll ab Dezember 2021 für europäische Kunden verfügbar sein, in Deutschland hat Nvidia hierzu sein Rechenzentrum in Franfurt aufgerüstet; in Geforce Now heißt dieser Standort schlicht EU Central. Der Standort ist wichtig, denn für Cloud-Gaming muss die Anbindung zum Rechenzentrum möglichst schnell ausfallen.

Nvidia SuperPods als Basis

Denn je größer die Entfernung ist, desto höher sind auch die Latenzen und darunter leidet das Spielgefühl. Um dies zu verhindern, nutzt Nvidia für das RTX-3080-Abonnement leistungsstarke Hardware, die der eines Oberklasse-Desktop-Systems von 2019/2020 entspricht. Natürlich kommt keine echte Geforce RTX 3080 zum Einsatz, stattdessen verwendet Nvidia eine für Cloud-Server angepasste Variante.

Bei der nach wie vor verfügbaren Priority-Mitgliedschaft rechnet eine Tesla RTX T10 als Grafikkarte und ein Intel CC150 als Octacore-Prozessor (allerdings nur 4C/8T pro Nutzer), was von der Performance her in etwa einer Geforce RTX 2080 und einem Core i3-10105F (Test) entspricht. Mehr als 1080p60 lässt Nvidia nicht zu, jedoch ist DLSS-Upscaling und Raytracing in den meisten entsprechenden Spielen verfügbar.

Für das neue RTX-3080-Abonnement hat Nvidia sogenannte SuperPods entworfen, welche in den vergangenen Monaten weltweit in den Geforce-Now-Rechenzentren installiert wurden. Diese bestehen pro Knoten aus einem 16-kernigen Threadripper Pro 3955WX mit DDR4-Speicherkanälen, dazu gibt es zwei Nvidia A10G pro Node.

Einen solchen teilen sich zwei Personen, was eine clevere Lösung darstellt - schauen wir sie uns an.

Da der Threadripper Pro 3955WX intern zwei Octacore-Chiplets nutzt, erhält jedes Mitglied acht Kerne (8C/16C) und 28 GByte RAM - von den vermutlich insgesamt 64 GByte wären dann noch 4 GByte dem Betriebssystem vorbehalten, wobei Nvidia auf Windows Server 2016 setzt. Mittelfristig soll der Wechsel auf Windows Server 2022 erfolgen, was für bestimmte D3D12-Spiele wichtig ist, dazu später mehr.

Bei der Nvidia A10G handelt es sich offenbar um eine für Gaming modifizierte Nvidia A10, welche am ehesten mit einer Geforce RTX 3090 vergleichbar ist: Beide basieren auf dem Ampere-GA102-Chip mit 24 GByte GDDR5-Videospeicher, wobei die Nvidia A10 mit 72 Shader-Multiprozessoren ein paar weniger hat als die Geforce RTX 3090 mit 82 solcher Rechenkernblöcke. Eine Geforce RTX 3080 nutzt 68 dieser Cluster, allerdings nur 10 GByte VRAM.

Auf dem Papier weist die Nvidia A10 angesichts von bis zu 1.695 MHz bei 72 SMs eine dezent höhere Performance auf als eine Geforce RTX 3080 mit 1.710 MHz bei 68 SMs, allerdings kennen wir die thermische Verlustleistung der Gaming-Version nicht. Die reguläre Nvidia A10 ist auf 150 Watt eingestellt, was verglichen zu den 320 Watt der Geforce RTX 3080 die effektive Taktrate stark reduziert.

Mehr RTX 3070 (Ti) als RTX 3080

Schlussendlich zählt die resultierende Leistung und hier liefert die Nvidia A10G grob die vom Hersteller als Geforce-RTX-3080-ähnlich beworbene Performance: In 1440p messen wir in Assasssin's Creed Valhalla, in Rainbow Six Siege, in Shadow of the Tomb Raider und in Watch Dogs Legion eine leicht niedrigere Bildrate. Die "echte" Geforce RTX 3080 liegt durchschnittlich 14 Prozent vor der virtuellen, wobei die Streuung je nach Titel und ob mit oder ohne Raytracing zwischen +4% und +30% beträgt.

  • Geforce Now with Windows Server 2016, Desktop-PC with Windows 10 (Bild: Microsoft)
Geforce Now with Windows Server 2016, Desktop-PC with Windows 10 (Bild: Microsoft)

Für unseren Vergleich kam bei Geforce Now der halbe Threadripper 3955WX zum Einsatz, für den Desktop-PC haben wir einen ebenfalls achtkernigen Ryzen 7 3700X eingebaut. Zumindest Watch Dogs Legion weist auf die niedrige CPU-Leistung hin, was zwar absolut nicht der Fall ist - ein aktueller Ryzen 7 5800X oder eine Epyc 7003 (beide Zen 3 statt Zen 2) wäre aber bei ähnlichem Takt rund 25 Prozent flotter.

In der Praxis ist das nur bedingt relevant, denn Nvidia hat bei jeglichen von uns geprüften Spielen die Einstellungen auf eine Mischung aus mittleren und hohen Details eingestellt, sodass in 1440p rund 120 fps erreicht werden. Angesichts einer Streaming-Rate von 120 Frames pro Sekunde hilft das, die Latenz zu reduzieren und verglichen zu Ultra-Settings sind die visuellen Unterschiede ohnehin oft gering. Wer möchte, kann einzig mit der RTX-3080-Mitgliedschaft die Nvidia-Presets überschreiben und auch festlegen, dass diese gespeichert werden.

Feine Details gehen verloren

Hinsichtlich der optischen Qualität können wir attestieren: Mit der maximal verfügbaren Bitrate von 50 MBit/s, die voll ausgenutzt wird, sind in Bewegung typische Kompressionsartefakte zu sehen und die Darstellung per verlustbehaftetem H.264-Videostream von Nvidias Server ist weicher als nativ auf dem lokalen Desktop-PC. Insbesondere feine Strukturen wie Vegetation oder Zäune verlieren an Struktur, dennoch empfinden wir die Bildqualität als gut.

Für 1440p mit 120 fps und 8 Bit Farbtiefe sind für einen einzelnen Frame unkomprimiert 14,16 GBit/s erforderlich - das funktioniert zwar via Displayport oder HDMI für den lokalen Rechner sowie Monitor, aber eben nicht über eine heimische Internetleitung. Auch gilt zu bedenken, dass die von Nvidia angelieferten 50 MBit/s rund 22,5 GByte pro Stunde entsprechen. Soll parallel ein Film gestreamt oder Daten heruntergeladen werden, kommt also allerhand Traffic zusammen.

Nachdem wir uns Performance und Bildqualität angeschaut haben, kommen wir zu dem Aspekt, der bei Cloud-Gaming am wichtigsten ist: die Latenz.

Alle Eingaben müssen an Nvidias Server geschickt, dort verarbeitet, der entsprechende Frame encodiert sowie gestreamt werden, bevor am Client-System die Decodierung und die Ausgabe auf dem Bildschirm erfolgt.

Die beste Latenz ist per kabelgebundenem Ethernet zu erreichen, von einer drahtlosen Verbindung - selbst WiFi6 - können wir nur abraten. Wer bei Geforce Now entweder Strg+N oder Strg+Alt+F6 drückt, kann eine simple respektive eine erweiterte Performance-Anzeige einschalten.

Diese führt den RTD auf, also den Roundtrip von Client zu Server - bei uns waren das durchschnittlich etwa 25 ms. Dazu addieren sich noch das Encoding und Decoding, weshalb die absolute Latenz höher ausfällt als der RTD-Wert suggeriert. Hinzu kommt, dass der Roundtrip deutlich leidet, wenn die Internetleitung anderweitig frequentiert wird - Geforce Now plus Netflix vertragen sich nicht, da keine Priorisierung stattfindet.

Für Singleplayer völlig ausreichend

Um zu prüfen, wie sich die Verzögerung von lokalem System zu Geforce Now verhält, haben wir Nvidias LDAT v2 genutzt. Diese Kombination aus Hardware und Software basiert auf einem Helligkeitsensor, mit dem wir die Zeit vom Mausklick bis hin zum dazu passenden Ereignis auf dem Display messen können - typischerweise eine Animation wie das Mündungsfeuer einer Waffe und in einigen Spielen ein speziell für LDAT aufblitzendes weißes Quadrat.

  • Geforce Now with Windows Server 2016, Desktop-PC with Windows 10 (Bild: Microsoft)
Geforce Now with Windows Server 2016, Desktop-PC with Windows 10 (Bild: Microsoft)

Die drei von uns getesteten Spiele - Cyberpunk 2077, Destiny 2 und Fortnite - weisen zwar absolut unterschiedliche Latenzen auf, die Differenz zwischen Desktop-PC und Geforce Now aber ist identisch: Unter Verwendung eines 1440p-144-Hz-Displays mit G-Sync fällt die Verzögerung durch Cloud-Gaming rund 40 ms höher aus. Bei Cyberpunk 2077 steigt die Latenz somit um etwa 60 Prozent, bei Destiny 2 und Fortnite allerdings verdoppelt bis verdreifacht sie sich.

Für kompetitive Shooter ist das unserer Ansicht nach zu viel, da neben der Latenz zu Nvidias Servern auch noch die Latenz zu den jeweiligen Host-Servern hinzukommt. Für Einzelspielertitel wie Cyberpunk 2077 hingegen erachten wir Geforce Now definitiv als Alternative zu einer Konsole, was auch Nvidias eigene Daten belegen: Das Cloud-Gaming hat bei Destiny 2 eine Latenz von etwa 60 ms, eine Xbox Series X hingegen rund 90 ms.

Verglichen zu einer Playstation 5, einer Xbox Series X/S oder einem Windows-PC hat Geforce Now jedoch eine reduzierte Spieleauswahl. Zwar wird EAs Origin, Epics Games Store, Ubisofts Connect und Valves Steam unterstützt - aber eben längst nicht alle Titel. So vermissen wir unter anderem alle Borderlands und FIFAs, jegliche Halos, aber auch Horizon Zero Dawn, Kingdom Come Deliverance, Metro Exodus Enhanced Edition, Microsoft Flight Simulator, Red Dead Redemption 2 oder The Elder Scrolls 5 Skyrim.

Kommen wir zum Resümee!

Geforce Now mit RTX 3080 soll ab Dezember 2021 in Deutschland verfügbar sein, die Hardware-as-a-Service kostet 100 Euro für sechs Monate; die Session-Dauer ist auf acht Stunden begrenzt. Abseits kostenloser Spiele wie Fortnite müssen Titel bei Plattformen wie Valves Steam gekauft werden oder bereits vorhanden sein (Cloud-Savegames inklusive), da Nvidia nur einen virtuellen Gaming-PC zur Verfügung stellt.

Fazit

Noch vor ein paar Jahren war Cloud-Gaming eine absolute Randerscheinung und frühe Anbieter wie Gaikai sind längst Geschichte, wenngleich die Technik in Playstation Now bis heute verwendet wird. Microsoft hat mit Xbox Cloud Gaming seit 2020 ein eigenes Angebot, überdies gibt es Amazons Luna und Google Stadia.

Nvidias Geforce Now startete 2013 als Grid, damals noch rein für das Shield Portable mit 720p30-Streaming. Knapp ein Jahrzehnt später ist der Dienst bei 1440p120 angekommen, nutzt also die vierfache Pixelmenge und die vierfache Bildrate. Das Ergebnis kann sich wortwörtlich sehen lassen, denn kein anderer Cloud-Gaming-Dienst weist eine so hohe Bildqualität und geringe Latenz auf.

Auch wenn die von Nvidia versprochene Performance einer Geforce RTX 3080 für Desktop-PCs nicht erreicht wird, so gibt es doch mindestens die Leistung einer Geforce RTX 3070 oder Geforce RTX 3070 Ti. Verglichen zu einem ähnlich konfigurierten lokalen System fällt die Eingabeverzögerung zwar 40 ms höher aus, eine aktuelle Konsole schneidet aber zumeist schlechter ab.

Dafür hat diese Vorteile - zumindest Playstation 5 und Xbox Series X - bei der Bildqualität und sie funktioniert offline. Vor allem aber ist die Spieleauswahl größer, weil längst nicht alle Titel bei Geforce Now unterstützt werden, die prinzipiell bei unterstützten Plattformen wie Valves Steam verfügbar sind. Wer sich für Nvidias Dienst interessiert, sollte daher einen Blick in die wöchentlich länger werdende Liste werfen.

Angesichts schlecht verfügbarer und teurer Grafikkarten ist Cloud-Gaming via Geforce Now unserer Ansicht nach durchaus eine ernstzunehmende Option, wenngleich diese Empfehlung etwas zynisch wirken mag. Denn jede Nvidia A10G, die im Rechenzentrum als virtuelle Geforce RTX 3080 genutzt wird, ist ein GA102-Grafikchip weniger, der auf einer echten Geforce RTX 3080 für Endkunden verwendet werden könnte.

Überdies sehen wir noch Verbesserungspotential wie mehr als 50 MBit/s und H.265 statt H.264 für eine bessere Bildqualität pro Bit; derzeit wird dieser Codec exklusiv für 4K-HDR auf dem Shield TV genutzt. Ungeachtet dessen ist Geforce Now aktuell der Benchmark für Cloud-Gaming, egal für welche Plattform.

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