Komet Leonard wird täglich heller
Rund um den 12. Dezember, wenn der Komet die kleinste Entfernung zu uns hat, wird Leonard am hellsten sein: Bis zu 4 mag scheinbare Helligkeit könnte er erreichen, so die Schätzung der Astronomen. Das wäre so hell wie ein schwacher Stern, aber fürs bloße Auge erkennbar. Trotzdem sollten Sie aber in jedem Fall mit einem Fernglas nach dem Schweifstern Ausschau halten, dann kann er wirklich prächtig aussehen. Fürs bloße Auge bleibt er ein matschiges Fleckchen. Derzeit (2. Dezember) ist Leonard im Fernglas schon zu sehen, mit etwa 7 mag scheinbarer Helligkeit (je kleiner die Zahl, umso heller ist ein Objekt).
Bei Kometen sind Helligkeitsentwicklungen allerdings immer nur grobe Schätzungen. Möglich, dass Komet Leonard deutlich heller wird, hinter den Erwartungen zurückbleibt oder gar vorher zerbirst.
Wann und wo ist der Komet am besten zu sehen?
Leider steht Leonard zugleich immer ungünstiger aus unserer Sicht. Der Komet geht immer später im Nordosten auf. Von Mitternacht zu Monatsbeginn verspätet sich sein Aufgang jeden Morgen um etwa eine Viertelstunde, später um eine halbe Stunde täglich. Bis zum 7. Dezember erscheint Komet Leonard vor zwei Uhr morgens im Nordosten, bis zum 10. Dezember immerhin noch vor vier Uhr. Gut eine Stunde nach seinem Aufgang schält sich der Komet aus den Dunstschichten am Horizont und wird im Osten sichtbar. Gegen sechs Uhr bricht im Dezember die erste Morgendämmerung an, danach wird es bald zu hell, um das zarte Kometenlicht zu sehen. Am 12. Dezember, wenn Leonard uns am nächsten ist, geht er leider erst um Viertel vor sechs Uhr auf und wird erst sichtbar, wenn der Himmel schon heller geworden ist. Sonnenaufgang ist aber erst gegen acht Uhr.
Das Drama in Kürze: Komet Leonard wird zwar täglich heller, taucht aber auch täglich später auf und steht tiefer. Sie brauchen also unbedingt einen Aussichtspunkt mit freiem Blick auf den Horizont im Osten, fernab von jeder Lichtquelle und möglichst frei von Lichtverschmutzung. Und natürlich einen wolkenfreien Himmel.
Die gute Nachricht: Zumindest wird der Mond die Beobachtung nicht stören: Am 4. Dezember ist Neumond, danach taucht der Mond nur am Abendhimmel auf, morgens ist das Firmament frei von Mondlicht.
Heller Stern Arktur hilft, den Kometen zu finden
Komet C/2021 A1 Leonard kreuzt auf seiner schnellen Reise um die Sonne quer durch die Sternbilder am Firmament. Er wandert in der ersten Dezemberhälfte vom Sternbild Bärenhüter zur Schlange und dem Schlangenträger. Am 6. Dezember ist er dabei ganz nahe bei Arktur, dem hellsten Stern im Bärenhüter. Arktur ist sehr auffällig, denn er ist der zweithellste Stern, der bei uns zu sehen ist. Und er ist per Starhopping leicht zu finden, wenn Sie das Sternbild Großer Wagen (Großer Bär) kennen: Wenn Sie dessen krumme Deichsel verlängern, treffen Sie genau auf Arktur.
Komet Leonard vielleicht bald mit bloßem Auge zu sehen - BR24
Read More
No comments:
Post a Comment