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Tuesday, June 14, 2022

Sockel AM4 im Test: Ein Ryzen-Upgrade nach fünf Jahren ist der Wahnsinn - Golem.de - Golem.de

AM4-Mainboards von 2017 nehmen alle Ryzen-Generationen auf: Aufrüster erhalten so das ultimative Gaming-Performance-Plus, selbst in 4K.

Ein Test von
Ryzen 7 1800X, Ryzen 7 3700X, Ryzen 7 5800X3D - alle für Sockel AM4
Ryzen 7 1800X, Ryzen 7 3700X, Ryzen 7 5800X3D - alle für Sockel AM4 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Als AMD den Sockel AM4 vor fünf Jahren einführte, versprach der Hersteller, dass die Plattform bis einschließlich 2020 aufrüstbar sein würde. Tatsächlich hat AMD weit mehr geliefert: Ein 2017 gekauftes Mainboard mit X370- oder B350-Chip nimmt sogar den aktuellen Ryzen 5800X3D auf, ein simples Firmware-Update reicht. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht - mit beeindruckenden Resultaten, egal ob 1.080p oder 4K.

Unsere Wahl fiel auf das X370 Xpower Gaming Titanium von MSI, das seinerzeit zum Lieferumfang von AMDs Reviewer Kit des Ryzen 7 1800X gehörte - davon abgesehen hat die weiße Platine auch optisch bis heute Seltenheitswert. Wer noch eine solche CPU verwendet, muss zum Aufrüsten schlicht das aktuelle Bios herunterladen und installieren: Die v7A31v1O2 basiert auf der Agesa 1207, die den Ryzen 7 5800X3D und auch SAM alias rBAR unterstützt.

Hinter Agesa verbirgt sich die AMD Generic Encapsulated Software Architecture. Diese verteilt der Hersteller an die Board-Partner, die dann wiederum darauf basierend ihre Firmware entwickeln. Weil über die Jahre immer mehr Microcode für die weitere Prozessorgeneration dazukam, bleibt weniger Platz für etwa die grafische Oberfläche: Mit der v7A31v18 von 2017 ist diese noch bunt und voller Icons, mit der v7A31v1O2 hingegen gibt es nur schwarz-weißen Text.

Der mit dem 3D V-Cache glänzt

Tatsächlich laufen mit besagtem Bios nicht alle Sockel-AM4-Generationen. Die ersten APU-Modelle wie der A12-9800 sind außen vor, was ein paar hundert KByte spart und in der Praxis nahezu niemanden stören dürfte. Ältere Firmware-Versionen bis einschließlich v7A31v11 (Agesa 1004a) unterstützen die Bristol-Ridge-Chips überdies, der Wegfall ist somit keineswegs endgültig. Etwas ärgerlicher ist da schon, dass X370/B350 kein PCIe Gen4 beherrschen.

  • Der Sockel AM4 unterstützt Chips von 2017 bis 2022. (Bild: AMD)
Der Sockel AM4 unterstützt Chips von 2017 bis 2022. (Bild: AMD)

Vom Ryzen 7 1800X (Zen1) über den Ryzen 7 2700X (Zen1+) und den Ryzen 7 3700X (Zen2) bis hin zum Ryzen 7 5800X3D (Zen3 mit 3D V-Cache) sind nicht nur die CPUs schneller geworden, sondern auch die Speicherunterstützung hat Fortschritte gemacht. Deren Geschwindigkeit stieg von DDR4-2666 über DDR4-2933 auf DDR4-3200.

Ryzen 7 1800X Ryzen 7 3700X Ryzen 7 5800X3D
Codename Summit Ridge (Zen1) Matisse (Zen2) Vermeer (Zen3), 3D V-Cache
Fertigung 14LPP (GloFo) N7 (TSMC) + 12LP (GloFo) N7+N7 (TSMC) + 12LP (GloFo)
Die-Size 213 mm² (SoC) 74 mm² (CCD) + 125 mm² (IOD) 81 mm² (CCD) + 36 mm² (SRAM) + 125 mm² (IOD)
Transistoren 4,8 Mrd 3,9 Mrd + 2,09 Mrd 4,15 Mrd + 5,5 Mrd + 2,09 Mrd
Kerne 8 + SMT 8 + SMT 8 + SMT
Takt 3,6 GHz bis 4,1 GHz 3,9 GHz bis 4,5 GHz 3,4 GHz bis 4,5 GHz
L3-Cache 16 MByte 32 MByte 96 MByte
Speicher DDR4-2666 DDR4-3200 DDR4-3200
TDP 95 Watt 65 Watt 105 Watt
PPT 142 Watt 88 Watt 142 Watt
AMDs Zen-Generationen als 8C-Modelle im Überblick

Wer damals einen Ryzen 7 1800X mit DDR4-2666 gekauft hat, der verliert bei einem Ryzen 7 5800X ein paar Prozent an Performance, auch weil das interne Infinity Fabric mit 1.333 MHz statt 1.600 MHz niedriger taktet. Der Ryzen 7 5800X3D mit seinem 3D V-Cache für 96 MByte statt 32 MByte L3-Cache wiederum ist dank dieses riesigen Puffers weniger RAM-abhängig, was zum Aufrüsten hilfreich ist.

Schauen wir uns an, wie der Leistungszuwachs von einem Ryzen 7 1800X auf einen Ryzen 7 3700X und auf einen Ryzen 7 5800X3D ausfällt. So viel sei vorab gesagt: Selbst in 4K sind die Sprünge teils gewaltig.

Wir testen alle drei Ryzen-CPUs mit Standardeinstellungen auf einem MSI X370 Xpower Gaming Titanium (Firmware v7A31v1O2, Agesa v1207), Overclocking wie PBO ist also nicht aktiv. Die Prozessoren laufen mit 32 GByte DDR4-2666-CL14-Speicher, um ein (teures) System von 2017 nachzustellen.

Alle Anwendungen und Spiele sowie Windows 10 x64 v21H2 liegen auf einer Crucial P5 Plus mit 2 TByte, einer der schnellsten derzeit verfügbaren NVMe-SSDs. Als Grafikkarten nutzen wir eine Geforce RTX 3080 (Games) samt eingeschaltetem rBAR, als Netzteil kommt ein Seasonic Prime TX mit 1.000 Watt zum Einsatz.

Getestete Spiele

  • Anno 1800 (Anno Engine)
  • CSGO (Source Engine)
  • Cyberpunk 2077 (Red Engine)
  • F1 2021 (Ego Engine)
  • Grand Theft Auto 5 (RAGE)
  • Kingdom Come Deliverance (Cry Engine)
  • MS Flight Simulator (Asobo Engine)
  • Planet Zoo (Cobra Engine)

Der Sprung vom Ryzen 7 1800X auf den Ryzen 7 3700X fällt mit 20 bis 35 Prozent anständig aus, immerhin liegen über zwei Jahre zwischen dem Launch der beiden Prozessoren. CSGO läuft auf dem Zen-2-Chip besonders gut, das Leistungsplus beträgt hier 49 Prozent in 1.080p. Auch in 1.440p und sogar in 4K schrumpft der Abstand dank flotter Grafikkarte kaum - außer in Cyberpunk 2077 und F1 2021. Die werden aufgrund von Raytracing-Ultra-Details stark vom Pixelbeschleuniger ausgebremst.

  • MSI X370, Geforce RTX 3080, 32 GByte DDR4-2666-CL14, Windows 10 v21H2 (Bild: Golem.de)
MSI X370, Geforce RTX 3080, 32 GByte DDR4-2666-CL14, Windows 10 v21H2 (Bild: Golem.de)

Fast schon wahnwitzig ist der Performance-Zuwachs, wenn wir den Ryzen 7 1800X durch den Ryzen 7 5800X3D ersetzen: In sechs von acht Spielen verdoppelt sich die Framerate in 1.080p und auch in 1.440p. Die beiden Raytracing-Titel sind zwar GPU-limitiert, ungeachtet dessen springt die Bildrate in 1.080p um 30 Prozent bei Cyberpunk 2077 und um 53 Prozent bei F1 2021 nach oben. Erst in 4K stagniert sie hier nahezu, was allerdings wenig überrascht.

Ausgehend von einem Ryzen 1800X und einem Ryzen 7 3700X lohnt sich der Ryzen 7 5800X3D je nach Titel aber selbst in 3.840 x 2.160 Pixeln noch: Anno 1800 erreicht 50 fps statt um die 30 fps, ähnlich sieht es bei Microsofts Flight Simulator aus. Auch für CSGO und Planet Zoo ist der aktuelle Octacore eine Überlegung wert, sofern eine hohe Framerate gewünscht wird.

  • MSI X370, Geforce RTX 3080, 32 GByte DDR4-2666-CL14, Windows 10 v21H2 (Bild: Golem.de)
MSI X370, Geforce RTX 3080, 32 GByte DDR4-2666-CL14, Windows 10 v21H2 (Bild: Golem.de)

Besonders erfreulich ist abseits der immensen Performance-Steigerungen, dass ein Ryzen 7 5800X3D im Spielbetrieb sehr viel weniger Leistung aufnimmt als ein Ryzen 7 1800X. Dank des riesigen L3-Caches wird das DDR4-Speichersubsystem drastisch entlastet; statt durchschnittlich 80 Watt Package Power wie bei den älteren Chips sind es beim 5800X3D nur rund 55 Watt.

Kommen wir zum Resümee.

Schon bei unserem Test der Zenvolution vor anderthalb Jahren waren wir beeindruckt, welch immenses Aufrüstungspotenzial in AMDs Sockel AM4 steckt. Dank der Agesa 1207 ist dieses noch einmal signifikant gestiegen: Wer noch eine X370- oder B350-Platine besitzt und einen Ryzen 7 1800X durch einen Ryzen 7 5800X3D ersetzt, kann die Framerates beim Gaming mal eben verdoppeln.

Zwar haben wir mit der Geforce RTX 3080 eine nach wie vor sehr schnelle Grafikkarte verwendet, durch die Begrenzung auf PCIe Gen3 statt Gen4 kann diese ihre Leistung trotz aktivem rBAR jedoch nicht vollständig ausspielen. Wie die Benchmarks zeigen, fallen die Leistungszuwächse abseits von 1.080p auch in 1.440p gewaltig aus, selbst in 4K sind Sprünge von 50 Prozent bei CPU-limitierten Titeln nicht selten.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine AM4-Plattform von 2017 oder 2018 problemlos mit einer Mittelklasse- oder Oberklasse-Grafikkarte der 2022/2023-Generation betrieben werden kann, ohne dass es an CPU-Performance mangelt. Mit acht Zen-3-Kernen samt 96 MByte L3-Cache dürften auch Cross-Plattform-Titel locker flüssig laufen, die für Playstation 5 und/oder Xbox Series X|S sowie den PC erscheinen.

AMD ist es somit gelungen, sein Versprechen einer bis mindestens 2020 unterstützten Prozessorfassung bei weitem zu übertreffen. Der Hersteller wusste vor fünf Jahren selbst nicht, ob es tatsächlich möglich sein würde, einen Ryzen 7 5800X3D auf einem X370-Mainboard zu betreiben. Und doch ist dem so - was einmal mehr zeigt, dass die Zenvolution für AMD eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen ist.

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