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Monday, January 23, 2023

Seltener Grüner Komet in NRW sichtbar – wann und wo? - 24RHEIN

Im vergangenen Jahr wurde der Komet C/2022 E3 entdeckt. Nun kann man ihn auch von der Erde aus sehen, mit etwas Glück sogar mit bloßem Auge.

Köln – Wenn ein Komet von der Erde aus sichtbar ist, ist das nicht nur für Astronomen ein besonderes Ereignis: Viele Himmelskörper sind nur einmal in zigtausenden Jahren nah genug, damit man sie erkennen kann. So auch bei dem Komet C/2022 E3, der bald auch von NRW aus sichtbar sein wird – auch ohne Hightech-Teleskop.

Zuletzt war der Komet laut Berechnungen vor 50.000 Jahren in vergleichbarer Nähe, da lebten auf der Erde noch die Neandertaler. Was für einen besonders atemberaubenden Anblick sorgen könnte: Der Komet erscheint grün, und ist mit etwas Glück auch mit bloßem Auge zu erkennen.

  • Wann kann man den Kometen am besten sehen? – Mitte bis Ende Januar
  • Wo kann ich den Kometen am besten sehen? – Wichtig: lichtarmer Ort, also am besten etwas außerhalb großer Städte und von Erhebungen aus
  • Ab wann ist der Komet gar nicht mehr sichtbar? – Mitte Februar

Grüner Komet in NRW: So sehen Sie ihn

Der Komet wird auch in Nordrhein-Westfalen sichtbar sein: „Wo in Deutschland, oder sogar wo in Mitteleuropa man sich dabei aufhält, ist dabei ziemlich egal“, erklärt Sven Melchert von der Vereinigung der Sternfreunde e.V. gegenüber 24RHEIN. Doch auch wenn die Region unerheblich für die Sichtbarkeit ist, der genaue Standort ist es nicht: Städte mit ihren Lichtern sind aufgrund des aufgehellten Himmels für das Betrachten schlechter geeignet. Heißt: Erhebungen bieten sich an und Bereiche, die ein wenig abseits großer Städte liegen. In eher ländlichen Gebieten wie im Sauerland oder am Niederrhein lässt sich der Komet sicher gut am Himmel ausmachen.

Gute Witterungsbedingungen sind dabei wichtig: „Das funktioniert natürlich nur bei klarem Himmel, also wenn man die Sterne sehen kann, dann funktioniert das auch mit dem Kometen“, so Melchert. „Man muss aber dazu sagen: Das ist kein so prachtvoller Komet, wie beispielsweise der Komet Neowise aus dem Sommer 2020“. Ähnlich beschreibt es der Kometenfotograf Michael Jäger gegenüber der Frankfurter Rundschau: „Freisichtig wird der Komet maximal unter einem dunklen Gebirgshimmel, von urbanen Bereichen benötigt man in jedem Fall ein kleines Fernrohr“. Dafür hat der Himmelskörper eine andere Besonderheit: Er schimmert grünlich.

Warum ist der Komet grün?

Kometen können für das menschliche Auge in verschiedenen Farben erscheinen. Die Farbe wird dabei jeweils von den chemischen Elementen bestimmt, aus denen der verglühende Himmelskörper besteht. Für ein gelbliches Licht sorgt beispielsweise ein hoher Eisengehalt des Felsbrockens. Ein hoher Calcium-Anteil lässt den Feuerball violett erscheinen.

Der grüne Schimmer beim grünen Kometen stammt vom Molekül Dicarbon. Kommt der Komet der Sonne nah, sorgt die UV-Strahlung dafür, dass die mit Eis und Staub vermischten Verbindungen zerstört werden. Der dabei entstehende Dikohlenstoff breitet sich dann in der Gashülle des Kometen aus. Im Licht der Sonne erscheint der Dunst um den Kometen herum grün.

Dass der Komet aktuell noch nur in Gebirgsregionen ohne Fernrohr zu sehen ist, liegt auch daran: Laut einer Studie von Wissenschaftlern aus Europa und Nordamerika, zu denen unter anderem Christopher Kyba von der Ruhruniversität in Bochum gehört, nimmt die Lichtverschmutzung am Himmel immer stärker zu. Der Himmel über Europa werde laut den Forschern jedes Jahr um 6,5 Prozent heller. Das habe zur Folge, dass die Menschen immer weniger Sterne am Himmel beobachten könnten. Gleiches gelte für Himmelskörper wie den grünen Kometen.

Was braucht man, um den grünen Kometen zu sehen?

Mit einem handelsüblichen Fernglas ist der Komet beinahe die ganze Zeit über sichtbar. Auch ein einfaches Teleskop hilft. Gegen Ende Januar kann der Himmelskörper mit etwas Glück gar mit bloßem Auge gesehen werden.

Grüner Komet: Wann ist der bester Zeitpunkt für die Beobachtung?

„Die beste Sichtbarkeitszeit beginnt nach Mitte Januar, wenn der Komet heller als 7 mag ist und der abnehmende Mond den Himmel immer weniger aufhellt“, wie das Haus der Astronomie am Max-Planck-Institut erklärt. Die Abkürzung „mag“ steht für „magnitudo“, ein Maß zur Messung von Helligkeit. Die Einheit verhält sich dabei negativ zur Helligkeit, je geringer also der mag-Wert, desto heller erscheint der Körper, auf den er sich bezieht.

Der optimale Zeitpunkt zur Beobachtung wird wohl kurz vor Ende Januar sein. Der Komet hat dann mit voraussichtlich ca. 5,5 mag fast sein Maximum erreicht. Zum Vergleich: Sterne mit einer Helligkeit von sechs mag sind unter guten Bedingungen gerade noch so mit dem bloßen Auge als Lichtpunkt erkennbar. Der Komet befindet sich Ende Januar unweit des nördlichen Himmelspols und ist somit die ganze Nacht über zu sehen, so das Haus der Astronomie.

Ein Aspekt ist für die Sichtbarkeit wichtig: das Mondlicht. Deshalb ist ein weiteres Phänomen für Astronomie-Fans sehr vorteilhaft: Denn der Mond geht Ende Januar in der zweiten Nachthälfte unter. Mit etwas Glück sorgt das für besonders spektakuläre Bilder vom grünen Kometen.

Grüner Komet auch mit bloßem Auge erkennbar

„Die maximale Helligkeit von 5,5 mag ist für einen Kometen durchaus bemerkenswert, unter sehr dunklem Himmel wird man ihn vielleicht sogar mit bloßem Auge erkennen können“, wie das Institut erklärt. Dafür muss man jedoch schon genau wissen, wo man ihn am Himmel findet. Aufsuchkarten können dabei Abhilfe schaffen.

Doch wer den Zeitraum Ende Januar verpasst, hat trotzdem noch eine Chance. Gerade in der zweiten Februarwoche könnten Spätentschlossene noch einen Versuch wagen: C/2022 E3 ist dann noch etwa 6 mag hell. Bis Mitte Februar bleibt damit die Möglichkeit, den Kometen zu sehen – wenn auch nur noch mit Hilfsmitteln: „Danach beträgt die Helligkeit des Kometen nur noch 7 mag und seine Zeit als ‚Fernglaskomet‘ geht zu Ende“, erklärt das Haus der Astronomie. Von der ersten Entdeckung bis zum Verschwinden in den Weiten des Universums ist dann etwa ein Jahr vergangen.

Astronomie: Grüner Komet erstmals 2022 entdeckt

Am 2. März 2022 entdeckte die „Zwicky Transient Facility“ zum ersten Mal den Kometen C/2022 E3, wie aus einer Mitteilung des Hauses für Astronomie des Max-Planck-Instituts hervorgeht. Dementsprechend trägt der Himmelskörper das Kürzel „ZTF“. Zu diesem Zeitpunkt war der ZTF noch 4,3 Astronomische Einheiten (AE) von der Erde entfernt.

Entdeckungszeitpunkt 2. März 2022
Entdecker Zwicky Transient Facility am Palomar-Observatorium
Geringste Entfernung zur Sonne (Perihel) 1,112 AE
Neigung der Bahnebene 109,2 Grad
Orbittyp hyperbolisch

Eine AE entspricht nämlich dem mittleren Abstand zwischen Erde und Sonne – etwa 150 Millionen Kilometer. Bis zum ersten Februar wird der Himmelskörper bereits eine große Entfernung zurückgelegt haben. Mit einer Entfernung von 0,28 AE (rund 42 Millionen Kilometer) erreicht er dann nämlich die kleinste Entfernung zur Erde. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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