Epic Games hat zum Wochenbeginn die chinesische Version seines Videospiels »Fortnite« eingestellt. Der Hersteller hatte diesen Schritt bereits vor zwei Wochen angekündigt, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen. Chinesische Spieler bestätigten, dass sie am Montag nicht mehr auf das weltweit beliebte Multiplayer-Spiel zugreifen konnten.
Die Abschaltung bedeutet das Ende eines drei Jahren laufenden Tests des Herstellers, der für den chinesischen Markt eine spezielle Version des Spiels entwickelt hatte. In ihr fehlten unter anderem die für Epic Games extrem lukrativen In-App-Käufe. Jene Testversion war 2018 veröffentlicht worden. Sie erhielt jedoch nie grünes Licht von der Regierung, um offiziell vermarktet werden zu können.
Epic Games ist eine amerikanische Firma. Ungefähr 40 Prozent der Anteile werden jedoch von Tencent gehalten, einem der wichtigsten Technologieunternehmen Chinas. Tencent war bei dem Versuch, »Fortnite« nach China zu bringen, Kooperationspartner von Epic Games.
Kinder dürfen nur noch drei Stunden pro Woche online spielen
Das Aus für die chinesische »Fortnite«-Version fällt in eine Zeit, in der die chinesischen Behörden den Druck auf internationale Tech-Konzerne erhöht haben und der es für Kinder und Jugendliche massive Einschränkungen beim Online-Gaming gibt. Zuletzt hatte das US-Unternehmen Yahoo seinen endgültigen Rückzug aus China angekündigt. Im Oktober hatte bereits Microsoft bekannt gegeben, sein Karrierenetzwerk LinkedIn in China nicht länger in der bisherigen Form anzubieten.
Die chinesischen Behörden hatten Ende August eine Maximalstundenzahl festgelegt, die Minderjährige mit Online-Spielen verbringen dürfen. Junge Menschen dürfen nun nur noch drei Stunden pro Woche spielen – und zwar freitags, samstags und sonntags jeweils von 20 bis 21 Uhr. Offiziell begründet wurde die Vorgabe mit Anti-Sucht-Maßnahmen. Die chinesischen Behörden gehen zudem gegen Inhalte in Videospielen vor, die sie als »politisch schädlich« betrachten.
Einige im Westen bekannte Online-Spiele sind auch in China beliebt, jedoch in angepassten Versionen: Der Shooter »PUBG Mobile« beispielsweise hat in China ein Pendant namens »Game for Peace«, das mit einer angepassten Hintergrundgeschichte und weniger expliziten Gewaltdarstellung daherkommt.
Videospiel eingestellt: In China gibt es kein »Fortnite« mehr - DER SPIEGEL
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